»Die Qualität der Entwürfe ist die Qualität der Welt.« – Otl Aicher
Die Welt, wie wir sie heute kennen, ist das Ergebnis vielfältiger Designprozesse. Wie wir wohnen, schlafen, arbeiten, uns fortbewegen, miteinander kommunizieren, kurz: wie wir leben, wird durch das Design entscheidend mitbestimmt. Design erzeugt und verändert nicht nur die materielle Realität, es erfüllt darüber hinaus eine kommunikative und identitätsstiftende Funktion. Es prägt unsere Alltagskultur sowie sämtliche Bereiche sozialer Praxis. Und nicht zuletzt bestimmen Designentscheidungen maßgeblich, wie sich Produkte und Prozesse auf unsere Umwelt auswirken.
Design sollte »den wahren Bedürfnissen der Menschen« gerecht werden, so der Designer und Designkritiker Victor Papanek. Nicht »die schöne Form« sei entscheidend in der Gestaltung, sondern ihre soziale und ökologische Wirkung. Papanek gilt als Vordenker eines nachhaltigen Designs. Bereits Anfang der 1970er wies er auf die negativen Folgen einer unkritischen Produktion hin. Mitten in der Begeisterung um neue Materialien und Produktionsmöglichkeiten forderte er die Designerinnen und Designer dazu auf, »unseren Planeten nicht länger mit schlecht gestalteten Objekten und Bauten (zu) verschandeln.«
Sustainable Design zielt auf eine Gestaltung, die ökologischen und sozialen Prinzipien folgt – vom Entwurf über die Produktion bis hin zur Verwertung. Eine gelungene Gestaltung im Sinne Papaneks ist geprägt durch Empathie. Sie setzt kulturelle und soziale Kompetenzen sowie ökologisches und ökonomisches Wissen voraus. Nachhaltigkeit ist demnach nicht als spezielle Richtung innerhalb des Designs zu verstehen, sondern als Grundbedingung jeglicher Gestaltung, die zu einem positiven Wandel beitragen will.